Museum für Anatolische Zivilisation in Ankara
Die Anzahl der Sehenswürdigkeiten in der Hauptstadt der Türkei ist enorm. Neben Basaren, Märkten, Moscheen und Tempeln gibt es hier auffallend viele Museen zu bestaunen. Darunter sind beispielsweise das
Museum der Republik, das Lokomotiven Museum, das Museum des Befreiungskriegs oder auch das Ethnografische Museum. Aber das bedeutendste Museum der Türkei ist das Museum für Anatolische Zivilisation, welches 1997 als Europäisches Museum des Jahres ausgezeichnet wurde. In zwei restaurierten osmanischen Gebäuden im Atpazari-Viertel (Pferdemarkt Viertel) unterhalb der Zitadelle ist dieses Museum zu finden. Die verschiedenen Kulturen in Anatolien (z.B. phrygische, urartäische, hethitische, klassische) und deren Errungenschaften sind in chronologischer Reihenfolge dargestellt. Es gibt selbst Ausstellungen über die frühe Bronzezeit und assyrische Kolonien. Von altsteinzeitlichen Steinwerkzeugen bis hin zu hellenistischen und römischen Skulpturen findet der Besucher auch eine Statuette der Muttergottheit aus Çatalhöyük (gilt als eine der ältesten Städten der Welt), hethitische Reliefs und Skulpturen sowie bronzezeitliche Schätze aus den Königsgräbern in Alacahöyük, wo man bei Ausgrabungen Objekte vom Chalkolithikum (5500-3000 v. Chr.) bis zur phrygischen Zeit (750-300 v. Chr.) zutage gebracht hat.
Untergebracht ist die Hauptausstellung im Mahmut Pasa Bedesten, einem Basarlager aus dem 15. Jahrhundert. Der Hauptausstellungsraum im Erdgeschoss hat ein schlicht gehaltenes Inneres und liefert damit den optimalen Rahmen für die historischen Sammlungen des Museums. Rings um den Hauptraum und dem danebenliegenden Hörsaal sind die einzelnen Perioden ausgestellt. Die urartäische Periode zeigt beispielsweise eine Löwenskulptur aus Bronze, die für die Kunstfertigkeit urartäischer Handwerker steht. Die phrygische Periode stellt unter anderem einen Holzklapptisch aus Gordion, einem Meisterwerk der Handwerkskunst vom Ende des 8.Jahrhunderts v. Chr., aus. Die hethitische Periode wartet auf mit einem
Sphinx-Relief aus dem 9.Jahrhundert, welches man in Karkemisch fand. Aus der frühen Bronzezeit gibt es eine goldene Schüssel mit Knäufen aus dem 3. Jahrtausend v. Chr. zu sehen.
Auf der unteren Ebene werden Kunstwerke aus der klassischen
griechischen und römischen Zivilisation gezeigt. Auch im Museumsgarten werden verschiedene Kunstwerke präsentiert, dessen Besichtigung ein schöner Abschluss für den Besuch im bedeutendsten Museum der Türkei bildet.
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