Perge - Antike Stadt nahe Antalya in der Türkei
Der Legende nach wurde Perge 1000 v. Chr. von den
trojanischen Sehern Kalchas und Mopsos gegründet, wahrscheinlicher aber ist, dass die Stadt von siedlungsfreudigen Lakedämoniern erbaut wurde. Im 7. Jahrhundert v. Chr. wurde Perge lydisch, später dann persisch. Erst als die Stadt sich Alexander dem Großen kampflos unterwarf, schlug Perge einen eigenen Weg ein. Nach dem Tod Alexanders des Großen kam es zu weiteren Machtwechseln und letztendlich fiel die Stadt zurück an
Rom.
Apostel Paulus und sein Begleiter Barnabas trafen 48 n. Chr. in Perge ein und waren sehr willkommen, da man sie für die Götter Zeus und Hermes höchstpersönlich hielt. Somit besaß die Stadt bald darauf eine der ersten Christengemeinden Kleinasiens, welche aber noch ein paar Jahrhunderte lang ein Schattendasein neben der Artemisverehrung führte. Das änderte sich jedoch mit dem Aufstieg Perges zur Bischofsstadt und man zerstörte den berühmten Tempel samt dem Kultbild der Artemis Pergaia. Die Ausgrabungen in Perge unter türkischer Leitung begannen 1946 und dauern bis heute an. Immer wieder werden beeindruckende steinerne Zeugnisse aus hellenistischer, römischer und byzantinischer Zeit ans Tageslicht gebracht. Bereits auf dem Weg zum Ausgrabungsgelände passiert man das Theater, angelegt an einem Hügel vor der Stadt. Der ursprünglich
griechische Bau wurde von den Römern erweitert und mit einem Bühnenhaus versehen. Es bot Platz für ca. 14.000 Zuschauer und an manchen Plätzen sind Namen eingraviert. Das Stadion mit einer Länge von 234 m ist das größte Kleinasiens und diente sportlichen Wettspielen aber auch blutigen Gladiatorenkämpfen. Für die 12.000 Zuschauer wurden gewaltige Unterbauten geschaffen, welche die noch heute sehr gut erhaltenen Sitzreihen stützten.
Sehenswürdigkeit in der Türkei: Die antike Stadt Perge
Auf dem Weg zum hellenistischen Stadttor mit seinen zwei mächtigen Rundtürmen passiert man zudem ein spätrömisches, zangenförmiges Stadttor, dass einst mit Marmorsäulen verkleidet war. Rechts des hellenistischen Stadttores befand sich die Agora, in deren Mitte ein Rundtempel der Glücksgöttin Tyche stand. Die davon abgehende 20 Meter breite Kolonadenstraße, deren Säulen zum Teil wieder aufgerichtet wurden, führt zu einem Nymphäum am Fuße des Akropolishügels. Geht man an den Resten der Palästra weiter, gelangt man zur Westnekropole. Die hier gefundenen Sarkophage stehen heute im Archäologischen Museum von
Antalya.
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