Die Ruinenstadt Ephesos in der Türkei
An der Ägäisküste, wo etwa ein Drittel der Einwohner der Türkei lebt, nahe der Stadt Selçuk, liegt die römische Stadt Ephesos. Sie gehört zu den größten Ruinenstädten der westlichen Welt. Das von den
Griechen erbaute Ephesos (1000 v. Chr.), war bekannt als Kulturzentrum der anatolischen Muttergottheit Kybele.
Die Stadt, so wie sie heute zu sehen ist, gründete Lysimachos, der Nachfolger Alexander des Großen. Die meisten erhaltenen Bauwerke stammen aus dem 4.Jahrhundert v. Chr. Ephesos spielte eine wichtige Rolle bei der Verbreitung des Christentums und zwischen 431 und 449 n.Chr. fanden hier große Konzile statt. Die Jungfrau Maria hat in der Nähe ihre letzten Tage verbracht und der Evangelist Johannes soll von der Insel Patmos herbeigeeilt sein, um nach ihr zu sehen. In der Bibel steht geschrieben , dass Jesus den Evangelisten Johannes bat, sich um seine Mutter zu kümmern. Sie lebte in einem bescheidenen Steinhaus acht Kilometer vom Zentrum entfernt. Dieses Heiligtum wird sowohl von Christen als auch von Muslimen verehrt. Pilger beider Religionen besuchen jedes Jahr am 15.August diese Stätte. Obwohl von den Goten und einem Erdbeben beschädigt, ist die Stadt sehr gut erhalten. Die Celsus-Bibliothek wurde von Konsul Gaius Julius Aquila im Jahr 114 erbaut. Die Statuen in den Nischen der Bibliothek stellen Arete (Tugend), Sophia (Weisheit), Episteme (Wissen) und Ennoia (Klugheit) dar.
Sehenswürdigkeit in der Türkei: Die Ruinenstadt Ephesos
Die Straße davor und rund um den Marktplatz (Agora) war mit Marmorblöcken gepflastert. Das Theater gegenüberliegend wurde in bellenistischer Zeit in den Berg Pion gebaut und später von den Römern renoviert. Das Bühnenhaus (die Skene) war reich geschmückt. Anlässlich eines Besuches von Kaiser Hadrian wurde 123 n. Chr. der gleichnamige Tempel gebaut, dessen Marmorreliefs an der Fassade mythische Gottheiten zeigen.
Neben einigen Privathäusern gab es auch ein Freudenhaus, welches eine Statue von Priapos, dem Gott der Fruchbarkeit, zierte. Auch sehr gut erhalten ist das Herkules-Tor, benannt nach zwei Reliefs, die den mit einem Löwenfell bekleideten Herkules zeigen. Die meisten Türkei-Urlauber besuchen die Ägäisküste wegen der Strände und des Nachtlebens, doch allein die Sehenswürdigkeiten wären schon eine Reise wert.
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