Der Große Sphinx von Gizeh
In unmittelbarer Nähe zum Taltempel der Chephren Pyramide ruht, durch Wind und Sand schon schwer angegriffen, der Große Sphinx von Gizeh. Mit einer Höhe von 20 Metern, einer Länge von 73,5 Metern und einer Breite von 6 Metern ist er die größte Sphinx-Statue der Welt. Mit dem Bau des Sphinx wurde vermutlich schon unter
Cheops begonnen (etwa um 2600-2500 v. Chr.). Theorien, die besagen, der Sphinx sei wesentlich älter und existierte bereits lange vor den
Pyramiden, konnten bisher nicht bewiesen werden. Auch wurde aufgrund der unterschiedlichen Farben zwischen Kopf und Körper vermutet, dass der Kopf erst später auf die Statue gesetzt wurde.
Diese Theorie konnte jedoch wissenschaftlich widerlegt werden. Wen die Statue darstellen soll, ist bis heute ungeklärt. Die modernsten Methoden wurden angewandt, um die Köpfe der Pharaonen Cheops und
Chephren mit dem der Sphinx-Statue zu vergleichen. Jedoch ergab es keine zweifelsfreie Übereinstimmung. Da er über seine Tatzen mit dem vor ihm liegenden Sonnentempel verbunden ist, wurde später angenommen, er sei ein Abbild des Gottes Harmachis, einer Erscheinungsform des Sonnengottes Horus. Laut einer Sage soll der Sphinx, welcher bis zum Hals vom Sand zugeweht war, dem jungen Prinzen Thutmosis IV. im Traum erschienen sein und ihm den Thron versprochen haben, wenn er seine Freilegung veranlassen würde. Das tat er auch und ließ daraufhin die sogenannte Traumstele zwischen den vorderen Tatzen aufstellen. Der Sphinx wurde im Laufe der Zeit mehrmals vom Sand befreit, wie beispielsweise von den römischen Kaisern Marcus Aurelius und Septimius Severus. Giovanni Battista Caviglia fand im Jahr 1818 bei einer erneuten Freilegung Teile des Bartes und bei der Suche nach geheimen Kammern oder anderen Eingängen wurde zudem noch ein Ziegel mit der Aufschrift "Thutmosis IV" gefunden. Diese und andere Sehenswürdigkeiten werden unter anderem im Britischen Museum ausgestellt.
Sphinx von Gizeh
Sehenswürdigkeiten Ägypten: Der Große Sphinx von Gizeh
Warum die Nase des Sphinx abgeschlagen wurde, ist ebenso nicht endgültig geklärt. Laut Aussage des arabischen Historikers Al-Magrizi ließ der strenggläubige Scheich und fanatische Bilderstürmer Mohammed Saim el-Dar im Jahr 1378 die Nase zerstören. Die Statue des Sphinx wurde damals als Gottheit verehrt und das passte nicht zum strengen Glauben der Muslime. Ebenso rätselhaft ist die Frage, zu welchem Zweck die Statue erbaut wurde. Der Großteil der Ägyptologen jedoch ist sich darin einig, dass sie einst zum Schutze der königlichen Gräber erschaffen wurde. Heute stellt der Große Sphinx von Gizeh jedenfalls eine der schönsten
Sehenswürdigkeiten in Ägypten dar.
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