Cité von Carcassonne (mittelalterliche Festungsstadt)
Die bekannteste Sehenswürdigkeit von Carcassonne ist die auf einem Hügel liegende mittelalterliche Festungsstadt, rund 90 Kilometer südöstlich von Toulouse gelegen. Sie ist mit massiven Bollwerken umgeben und steht auf jener Anhöhe, auf welcher bereits in vorrömischer Zeit eine Siedlung existierte.
Schon in den Jahren des späten 3. und frühen 4. Jahrhunderts wurde die Stadt durch den Bau einer 1.200 m langen Verteidigungsmauer geschützt. Aus dieser Zeit zeugen die sogenannten Gallo-römischen Türme, welche mit Schießscharten versehen wurden. Als Baumaterial für die Mauern wurde harter Sandstein verwendet, der aus den umliegenden Steinbrüchen herbeigeschafft wurde. Das Innere besteht aus Kiesel, Gesteinssplittern und Sand. Die ältesten Mauerteile mit würfelförmigen Steinen stammen noch aus westgotischer Zeit und wurden schon damals mit richtigen Fenstern versehen. Später wurden die alten Mauerabschnitte durch neue Fundamente unterstützt, so dass der ältere Teil höher liegt als der Jüngere. Die ehemals gräfliche Burg aus dem 12. Jahrhundert wurde über dem westlichen Teil der römischen Mauer errichtet und erhielt gegen Ende des 13. Jahrhunderts sein heutiges Erscheinungsbild. Die Festungsstadt beherbergte zu dieser Zeit die zentrale Verwaltung der Inquisition in Süd-Frankreich und war auch Zentrum der heterodoxen Katharer-Bewegung.
Cité von Carcassonne
Sehenswürdigkeiten in Frankreich: Die mittelalterliche Festungsstadt Cité von Carcassonne
Eine besonders beeindruckende Sehenswürdigkeit im Inneren der Festungsstadt ist die gotische Kathedrale, welche bedeutenden Skulpturenschmuck, insbesondere am Grab von Bischof Radulph aus dem 13. Jahrhundert enthält. Auch das Buntglas in den Fenstern der Apsis sowie des Querschiffs ist außerordentlich hochwertig. Die Kirche wurde erstmals im Jahr 925 urkundlich erwähnt und im Jahre 1096 erfolgte die Weihe der Kathedrale Saint-Nazaire und Saint-Celse durch Papst Urban II. Die Burg selbst wurde durch die Dynastie der Trencavel, Vicomtes von Carcassonne, erbaut. Aufgrund der zahlreichen Veränderungen, welche im Laufe der Jahre vorgenommen wurden, vermittelt sie heute nur noch einen kleinen Eindruck des damaligen Sitzes dieser mächtigen Lehnsherren.
Der Zwinger, der zwischen den beiden Wehrmauern gelegene Bereich, verlief entlang des Berghangs und wurde im 13. Jahrhundert mit dem Bau der zweiten Mauer eingeebnet. Er gibt dem Besucher einen Einblick in 2000 Jahre Geschichte und in die unterschiedlichen Epochen der Architektur. Das geschichtsträchtige Theater ist heute der zentrale Schauplatz des Festival de la Cité. Die Stadt ist vor allem wegen der langwierigen Restaurierung von besonderer Bedeutung, die Viollet-le-Duc, einer der Begründer der modernen Denkmalpflege, in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ausführen ließ. Im Jahr 1997 wurde die Cité von Carcassonne von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.
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