Kathedrale von Amiens
Die
Kathedrale Notre Dame d'Amiens gehört zu den größten stilrein gotischen Kirchen des 13. Jahrhunderts. Das sakrale Bauwerk in Amiens in
Frankreich gehört seit dem Jahr 1981 dem Weltkulturerbe der UNESCO an und ist zudem seit 1998 auch Teil des Weltkulturerbes "Jakobsweg in Frankreich". Sie ist für die außerordentlich qualitätsvollen Skulpturen (Apostel und Propheten) an der Westfassade und im südlichen Querschiff sowie für das höchste Mittelschiffgewölbe aller
französischen Kathedralen berühmt.
Die beeindruckende Kirche ist über 42 Meter hoch und etwa 145 Meter lang. Der Bau begann im Jahr 1220, etwa zwei Jahre nach dem ein Feuer den romanischen Vorgängerbau zerstört hatte. Die Fundamente der Kathedrale wurden bis zu neun Meter in die Tiefe verlegt und mit Füllmauerwerk versteift. Diese Fundamentierung verhinderte die Gefahr einer seitlichen Verschiebung. Der Baumeister Robert de Luzarches nutzte die technischen Erfahrungen und Kenntnisse anderer Kirchenbaumeister. Aus diesem Grund weist die Kathedrale kaum Stilbrüche auf und zeigt einen reinen gotischen Stil. Doch nicht wie bei anderen Kirchen des Mittelalters wurde bei ihrem Bau mit dem Chor begonnen sondern mit dem Langhaus und der Westfassade, da der Platz für den Bau in östliche Richtung, was zu damaliger Zeit üblich war, noch nicht zur Verfügung stand. Da die finanziellen Mittel 1245 erschöpft waren, ruhte der Bau bis zum Jahr 1258 und wurde später vom Baumeister Thomas de Cormon und dessen Sohn im Stil von Luzarches vollendet.
Kathedrale von Amiens
Sehenswürdigkeiten in Frankreich: Die gotische Kathedrale von Amiens
Zwischen 1292 und 1375 wurden die Arbeiten an der Hauptfassade oberhalb der Rose vollendet, sowie der Südturm errichtet. Zeitgleich wurden mehrere Kapellen zwischen das Strebewerk der Seitenschiffe an die Kathedrale angebaut. Dieser Kranz aus sieben Kapellen wurde später zum Vorbild für viele andere Kirchen wie dem Kölner Dom oder die St. Patrick’s Cathedral in New York. Der Nordturm wurde zu Beginn des 15. Jahrhunderts fertig gestellt und der Vierungsturm stammt aus dem 16. Jahrhundert. Aufgrund der enormen Höhe und der Bauweise der Kathedrale fällt sehr viel Licht in den Innenraum.
Obwohl die Kirche über große Glasfensterflächen verfügt, hat der Bau die Schlachten des Ersten Weltkriegs so gut wie unbeschadet überstanden. Ihr heutiges Erscheinungsbild ist das Ergebnis von den Renovierungsarbeiten des 18. Jahrhunderts. Beispielsweise wurde der Chorraum den liturgischen Gegebenheiten angepasst und eine Kanzel eingebaut. Die Königsgalerie und eine weitere darüber liegende Galerie, welche im 19. Jahrhundert von Viollet-le-Duc gestaltet wurde, befinden sich über dem Erdgeschoss. Oberhalb davon schließt sich das Rosengeschoss mit einer imposanten Fensterrose an.
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