Die Aquäduktbrücke Pont du Gard in Frankreich
Der Pont du Gard über den Gardon im Süden Frankreichs ist ein besonders ausgereiftes Bauwerk der frühen Kaiserzeit und zählt zu den wichtigsten Brückenbauwerken der antiken römischen Welt. Er wurde wahrscheinlich kurz vor Beginn der christlichen Zeitrechnung gebaut, um das Tal des Flusses Gardon zu überwinden.
Mit diesem Aquädukt, welcher Nîmes (Nemausus) mit Wasser versorgen sollte, schufen die römischen Architekten ein technisches und architektonisches Meisterwerk. Nîmes war zu jener Zeit eine der wichtigsten Städte und es galt eine Möglichkeit zu finden, die Stadt mit mehr Wasser zu versorgen, da die Quelle von Nîmes nicht mehr ausreichend war. Die Wahl der Römer fiel auf die Quelle der Eure, und so begann der Bau der Wasserleitung zwischen Uzès und Nîmes. Die Brücke ist von beeindruckender Höhe und stellt einen der am besten erhaltenen Wasserkanäle aus der Römerzeit in Frankreich dar. Sie ist etwa 50 Meter hoch und in drei Etagen gegliedert. Auf der oberen ca. 275 Meter langen Ebene verläuft die alte 1,8 Meter hohe und 1,2 Meter breite Wasserleitung und ruht auf 35 Bögen. Die Mittlere wurde auf elf Bögen errichtet und die untere Ebene überquert den Fluss mit sechs halbkreisförmigen Bögen. Während die beiden unteren Etagen aus mächtigen beinahe 6t schweren Steinblöcken konstruiert wurden, besteht die oberste aus kleinen Bruchsteinen. Das Baumaterial welches man zum Aufbau benutzte, stammte aus Steinbrüchen in unmittelbarer Umgebung.
Pont du Gard
Sehenswürdigkeiten in Frankreich: Die Aquäduktbrücke Pont du Gard in Südfrankreich
Rund 20.000 Kubikmeter Wasser flossen täglich fast 5 Jahrhunderte lang über den Aquädukt von Uzès nach Nîmes. Mit Beginn des 4. Jahrhunderts wurde die Wartung und Pflege der Wasserleitung zusehends vernachlässigt, so dass ein großer Teil des Kanals durch Ablagerungen verstopfte. Später wurde er völlig unbrauchbar und die Bewohner der Umgebung begannen damit, die Steine der Brücke abzutragen und für andere Zwecke zu nutzen. Nur die schwer zugänglichen Zonen blieben von den Plünderungen verschont. Einige Jahrhunderte später wurden die Pfeiler der zweiten Etage instandgesetzt um den Pont du Gard als Straßenbrücke zu nutzen.
Im Jahr 1747 wurde unter Leitung des Ingenieurs Pitot neben dem Aquädukt eine neue Straßenbrücke errichtet, die in Höhe der unteren Ebene des Aquädukts verläuft. Diese Brücke ist heute für den Straßenverkehr gesperrt. Allerdings können Besucher die Brücke begehen, um von dort aus den Aquädukt Pont du Gard zu besichtigen. Zudem befindet sich in der Nähe des Pont du Gard ein Museum, ein Botanischer Garten sowie ein Besucherzentrum. Der Aquädukt ist eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten Südfrankreichs und gehört seit 1985 zum Welterbe der UNESCO.
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