Ausgrabungsstätte Thuburbo Majus
Die von den Puniern erbaute Stadt Thuburbo Majus liegt etwa 60 Kilometer von
Tunis entfernt in der Nähe des Ortes El Fahs. Auf diesem Ausgrabungsgelände gibt es Sehenswürdigkeiten zu bestaunen die noch ungewöhnlich gut erhalten sind. Aus der ursprünglichen Berbersiedlung wurde 27. v. Chr. eine Kolonie für Kriegsveteranen und in der Folgezeit ein wichtiger Handelsplatz an der Route
Karthago.
Die bedeutendsten Baureste stammen aus dem 2. und 3. Jahrhundert, der Blütezeit der Stadt, die damals ca. 8000 Einwohner zählte. Nach dem Einfall der Vandalen und der arabischen Eroberung, verfiel die Stadt und geriet in Vergessenheit. 1912 wurde dann mit den Ausgrabungen begonnen. Trotz der beachtlichen Größe des ausgegrabenen Geländes wurde bisher nur ein kleiner Teil, nämlich der Stadtkern, freigelegt. Am Eingang weisen uns die vier hoch aufragenden Säulen des Kapitols die Richtung. Auf dem Pfad zum ungewöhnlich großen Forum, passiert man kleinere Häuser mit Resten von Mosaikfußböden und eine antike Ölpresse. Das 50 mal 50 m große Forum war einst komplett mit Steinplatten bedeckt und an drei Seiten von grünen Marmorsäulen umgeben. An der vierten Seite führt eine breite Steintreppe hinauf zum Kapitol. Der im Jahr 168 erbaute Kapitolstempel war Minerva, Juno und Jupiter geweiht. Kopf und Füße der einst hier aufgestellten marmornen Jupiterstatue finden wir heute im
Bardo-Museum. Vom Kapitol aus links steht die Ruine der Kurie (Ratsgebäude), wo Bruchstücke am Boden liegen (vom Deckenfries) darunter ein Steinblock mit schönen Pegasusrelief. An der Westseite des Forums ist vom Merkurtempel leider nur der Grundriss erkennbar und der von Säulenresten umstandene kleine Vorhof.
Sehenswürdigkeiten in Tunesien: Die Ausgrabungen von Thuburbo Majus
Vorbei an weiteren Hausfundamenten, den Winterthermen und den Tempel (den Göttern Baal und Saturn geweiht), kommt man auf einem Hügel von dem man einen Panoramablick über die gesamte Ruinenstätte hat. Neben dem Amphitheater und dem Baal-Caelestis-Tempel gilt die Palästra der Petronier, eine Art Sport- und Spielplatz, als besonders gut erhalten. Ursprünglich umstanden von 32 Säulen, stehen noch 12 davon in nahezu intakter Reihe. An der Südwestecke des Platzes ist im Boden das römische Spiel der Buchstaben eingemeißelt, wobei die Spielregeln leider unbekannt sind.
Auf dem Rückweg zum Ausgang passiert man noch die Sommerthermen und einige Fundamente von Villen, mit besonders schönem Mosaikgang. Geöffnet ist das Gelände täglich zwischen Sonnenauf- und Untergang. Auch eine Persönliche Führung ist möglich, wobei sie Preis und Dauer im Voraus vereinbaren sollten. Liebhaber der Ruinen von Tunesien sollten an dieser Sehenswürdigkeit nicht vorbeigehen.
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