Ruinenstätte Utica - Sehenswürdigkeit in Tunesien
Utica, einst Hauptstadt der neuen römischen Provinz Afrika, wurde ursprünglich auf einer Halbinsel errichtet und liegt heute 10 km landeinwärts. Sie war 1100 Jahre v. Chr. die erste Handelsniederlassung der Phönizier in Nordafrika. Mit dem später gegründeten
Karthago, pflegte Utica ein gutes Verhältnis.
Später dann schlug sich Utica auf die Seite der Römer, wodurch sie dem Schicksal entging, ebenfalls zerstört zu werden. Als dann Kaiser Augustus das wiederaufgebaute Karthago übernahm, verlor Utica den Rang als Hauptstadt, blieb aber noch eine Zeit lang ein wichtiger Handelshafen. Doch wie viele andere Städte auch, wurde die Stadt nach der Zerstörung durch arabische Eroberer aufgegeben und im laufe der Zeit von Schlammschichten überdeckt. Die Ausgrabungen sind bis heute nicht beendet. Bisher wurden die höhergelegenen Bauten des römischen Villenviertels sowie Teile der punischen Nekropole freigelegt. Das kleine Museum auf dem Ruinengelände bewahrt Exponate aus dem 8. Bis 5. Vorchristlichen Jahrhundert auf, vor allem Urnen, Stelen sowie Grabbeigaben aus der punischen Nekropole. Darunter sind Tonfiguren, Amphoren, Öllämpchen, Importwaren aus
Ägypten und Vasen aus
Griechenland. Eine besondere Sehenswürdigkeit aus römischer Zeit findet man im Museumsgarten: einen Neptunskopf mit Hummerscheren im Lockenhaar, umgeben von Meeresgetier und Booten.
Sehenswürdigkeiten in Tunesien: Die Ruinenstätte Utica
Etwa 700 Meter vom Museum entfernt befindet sich der Eingang zum Ausgrabungsgelände. Ein antiker Pflasterweg führt zum sehenswertesten Bau des römischen Villenviertels, der Maison de la Cascade. Zu Verdanken hat sie ihren Namen dem Brunnen, über dessen mit Fischmosaiken verzierte, geneigte Bodenfläche das Wasser in ein Becken floss. Verschiedene Mosaiken zieren den Beckenboden des Brunnens, beispielsweise einen Eroten beim Angeln und ein Boot mit ausgelegtem Netz sowie Fischen. Räume mit prächtigen, mehrfarbigen Marmorfußböden sowie ein Stall gehörten zu diesem Palast.
Weiterhin findet man noch das Maison du Tresor (benannt nach einem Münzschatz der hier geborgen wurde) und das Maison de la Chasse dessen schönste Jagdmosaiken ins
Bardo-Museum nach
Tunis gebracht wurden. Sarkophage mit schweren Deckplatten sowie aus Steinquadern errichtete Totenhäuschen findet man in der punischen Nekropole. Folgt man dem am Eingang des Ausgrabungsgeländes vorbeiführenden Weg, lassen sich immer wieder antike Ruinen ausmachen. Utica, zur Blütezeit direkt am Meeresufer gelegen – heute hingegen geht der Blick kilometerweit über Felder.
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