Memphis in Ägypten
Memphis, rund 20 km südlich von
Kairo gelegen, war die königliche Residenz und die ägyptische Hauptstadt des Alten Reiches im 3. Jahrtausend vor Christus. Sie war eines der sieben Weltwunder der Antike, galt für mindestens 2.000 Jahre als eine der größten und berühmtesten Städte der Region und hatte viele Namen. Zuerst wurde sie "Inbw-hdj" (Inbu-hedj) (Weiße Mauern) genannt, was sich wahrscheinlich auf das Aussehen des Palastes bezog.
Später benannte man sie nach einer Tempelumfriedung "Hwt-ke-pth" (Hut-ka-Ptah). Doch Menes, welcher der erste Herrscher des vereinten Ägyptens war und den Bau der neuen Hauptstadt im Nildelta anordnete, nannte sie letztendlich "Mennufer" (Men-nefer) (Stadt des Menes). Am bekanntesten wurde die Stadt jedoch unter dem griechischen Namen Memphis. In Memphis entstand der Tempel des Ptah, das wichtigste Heiligtum für diesen Schöpfergott, dessen Ruinen bis heute erhalten geblieben sind und erahnen lassen, warum Memphis den antiken
Griechen als ein Weltwunder erschien. Ein gutes Beispiel für die ehemalige Pracht der Stadt sind die Ruinen von Memphis selbst, wie z.B. die Ruinen des Ptah-Tempels, zwei Statuen von Ramses II., einige Wohnhäuser und eine Alabaster-Sphinx, sowie die Grabbauten in der riesigen Nekropole, welche sich etwa 30 Kilometer am
Westufer des Nils entlang erstreckt. Die Alabaster Sphinx ist ein besonders eindrucksvolles Bauwerk. Zwar ist sie nicht eine der größten (4m hoch und 8m lang), wurde aber aus Alabaster gefertigt, welches nur selten für Bauwerke genutzt wurde und laut Mythologie mit den Kräften der Sonne verbunden wird.
Sphinx von Memphis
Sehenswürdigkeiten in Ägypten: Der Sphinx von Memphis
Memphis verfügt über einzigartiges Fundmaterial, das von der Geschichte und Kultur des dynastischen Ägyptens zeugt. Die Stadt gruppierte sich um den Tempel des Ptah, welcher zu Beginn der dynastischen Ära der Hauptgott und Schutzpatron von Memphis war. Von dem Tempel, den Ramses errichten ließ, wurde bisher nur der westliche Teil ausgegraben. Es wurde aber bei den Ausgrabungen festgestellt, dass es in unmittelbarer Nähe schon früher einen Tempel gegeben haben muss, der von Experten Thutmosis zugeschrieben wird.
Die Stadt galt schon sehr früh als religiöses und wirtschaftliches Zentrum des Landes, doch mit Beginn des Aufstiegs
Alexandrias verlor Memphis nach und nach ihre Bedeutung und wurde aufgegeben. Die Stadt ist trotz allem auch außerhalb des Landes seit der Antike berühmt und wird in ägyptischen Texten sowie in antiken Quellen erwähnt. Heute befinden sich in einem nahe gelegenen Freilichtmuseum Ausgrabungsstücke, wie beispielsweise die liegende Kolossalstatue von Ramses II., eine stehende Kolossalstatue von Ramses II. sowie die Alabastersphinx. Die Totenstadt Memphis gehört zudem seit 1979 zum Weltkulturerbe der UNESCO.
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