Der Amun Tempel von Luxor
Der Gott Amun wurde nicht nur in
Karnak verehrt, sondern auch in Luxor. Demzufolge wurde ihm zu Ehren auch dort ein Amun-Tempel errichtet. Einst war der Tempel von Luxor durch eine Prozessionsstraße mit dem Tempel von Karnak verbunden. Heute zeigen nur noch vereinzelte Widderstatuen den damaligen Verlauf dieses Weges. Durch eine Sphingenallee (abends stimmungsvoll beleuchtet) führt der Weg zu einem 65 Meter breiten Pylon, welcher rund 900 Jahre zuvor von Ramses II. erbaut wurde.
Die Bilder auf den Pylontürmen stellen die Schlacht von Kadesch dar. Sechs Statuen und zwei Obelisken schmückten einst die Fassade, von denen heute aber nur noch ein Obelisk und zwei knapp 16 Meter hohe Statuen die Stellung halten. Der zweite Obelisk landete 1836 als Geschenk auf der Place de la Concorde in
Paris. Im ersten Hof des Tempels befindet sich rechts die Kapelle der
Hatschepsut und links steht die Moschee des Abu-I-Haggag. Um auf das antike Bodenniveau zu gelangen, sollte die Moschee abgetragen werden. Das hätte allerdings den Zorn der muslimischen Bevölkerung heraufbeschworen, da Abu-I-Haggag als Heiliger verehrt wurde. Die Kapelle der Hatschepsut hingegen wurde damals im Zuge der Bauarbeiten unter Ramses II. versetzt. Um diesen Hof wurden zudem 74 Papyrusbündelsäulen in Doppelreihen aufgestellt, aus denen der allgegenwärtige Ramses hervortritt. Hinter den mächtigen Säulen, an der westlichen Rückwand des Hofes verborgen, findet sich ein Bild des 1. Pylons. Am Ende des Hofes schließt sich ein Längssaal mit einer beeindruckenden Kolonade an. Die Kolonade stammt von
Amenophis III. (1390-1353 v. Chr.), die Seitenschiffe wurden jedoch unter Tutanchamun (1332-1323 v. Chr.) und Haremhab (1319-1293 v. Chr.) hinzugefügt. Der darauffolgende große Hof Amenophis III. ist seit fast 10 Jahren eine Baustelle, da der gestiegene Grundwasserspiegel die Fundamente der Säulen bedrohte.
Amun Tempel von Luxor
Sehenswürdigkeiten in Ägypten: Der Amun Tempel von Luxor
Während der Bauarbeiten wurden in der Nordwestecke des Hofs unter dem antiken Boden 26 makellos erhaltene Statuen entdeckt. Diese Prunkstücke sind seit 1992 mit einigen anderen Sehenswürdigkeiten im Museum für altägyptische Kunst ausgestellt. Der Quersaal wurde unter Diokletian (284-305 n. Chr.) mit Stuck überzogenen Reliefs verziert. Vom Quersaal aus führte eine Tür zu den hinteren Räumen des Tempels, welche aber verschlossen wurden. Dort wurde noch unter Alexander extra ein neues Barkensanktuar eingebaut. Links vom Quersaal führt eine zweite Tür zum Geburtsraum, in dem die Reliefs von der Geburt Amenophis III. berichten.
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