Die Knickpyramide des Snofru in Dahschur
Die Nekropole von Dahschur befindet sich am linken
Nilufer 26 km südöstlich von Gizeh und war lange Zeit für die Öffentlichkeit nicht zugänglich, da dieser Ort im militärischen Sperrgebiet liegt. In Dahshur stehen neben einigen anderen Sehenswürdigkeiten die beiden imposanten Pyramiden des Snofru. Eine davon ist die Knickpyramide, welche ihre ungewöhnliche Form wahrscheinlich statischen Problemen zu verdanken hat.
Snofru, der erste Herrscher der 4.Dynastie galt als einer der größten Baumeister und wie Pharao
Djoser zudem als großzügiger und beliebter Herrscher. Nachdem er sein erstes Projekt, die
Pyramide in Meidum aufgab, wählte Snofru den Ort Dahschur als neuen Standort für seine Pyramiden. Die Knickpyramide liegt ganz im Süden von Dahshur und war die erste, die als reine Pyramide ohne Stufen geplant war. Während der Bauarbeiten gefährdeten Risse im Kernmauerwerk die Stabilität und so wurde, um den Druck zu verringern, die Basislänge auf 188 Meter erweitert, sowie der Neigungswinkel auf 54° 31’ reduziert. Nachdem weiter in die Höhe gebaut wurde, stellten sich die Schäden als zu gravierend heraus, so dass der Neigungswinkel nochmals um 10° verkleinert werden musste. Wenn der Böschungswinkel von 54° eingehalten worden wäre, hätte die Pyramide eine Höhe von 129,4 Meter erreicht und wäre somit die dritthöchste Pyramide der Welt. Erreicht wurden trotz aller Schwierigkeiten immerhin noch 105 Meter, womit die Knickpyramide die viertgrößte Pyramide in Ägypten ist.
Knickpyramide des Snofru
Sehenswürdigkeiten in Ägypten: Die Knickpyramide des Snofru in Dahshur
Einige Forscher behaupten, dass der "Knick" in der Pyramide geplant war. Der Anblick aus der Nähe ist ähnlich dem, als fiel der Blick auf eine riesige Mastaba. Die Spitze ist so nicht sichtbar und die Pyramide scheint eine rechteckige Form zu haben. Von Weitem wiederum hat sie die normale Form einer Pyramide. Die Außenverkleidung dieses Bauwerkes ist noch zu großen Teilen erhalten geblieben und sie wurde, mit zwei Eingängen ausgestattet, was sehr ungewöhnlich ist. Der nördliche Eingang führt zu einem engen Vorraum, über dem sich die Grabkammer befindet.
Der Westeingang führt hinunter zu einer weiteren Kammer, welche aufgrund der Stabilitätsprobleme mit Balken und Gerüsten gesichert wurde. Beide Kammern wurden nachträglich durch einen Gang miteinander verbunden. Die Grabkammern in der Knickpyramide wurden alle leer und ungeschmückt vorgefunden. Aufgrund der eher schlechten Qualität des Bauwerks ließ Snofru eine weitere Pyramide weiter nördlich errichten. Nun sollte die Rote Pyramide als letzte Ruhestätte für den Herrscher dienen. Die Knickpyramide wurde derweil eher grob fertig gestellt und zur Kultpyramide umfunktioniert.
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