Die Villa dEste in Tivoli
Die
Villenanlage d'Este in Tivoli nahe
Rom besteht aus dem Palast sowie den Gärten und wurde in einem unregelmäßigen Viereck angeordnet, da Teile des ursprünglichen Klosters mit eingefügt wurden. Die Anlage umfasst eine Fläche von etwa 45.000 m² und ist das Werk eines ehrgeizigen Bauherren.
Als Kardinal Ippolito II. d’Este im Jahr 1550 Stadthalter von Tivoli wurde, quartierte er sich in einem ehemaligen Benediktinerkloster ein und ließ es zu einem Palast ausbauen. Den Entwurf fertigte der Maler, Architekt und Archäologe Pirro Ligorio aus
Neapel und umgesetzt wurde er vom Hofarchitekten Alberto Galvani. Die Architektur der Villa ist sehr einfach gehalten. Sie besteht aus einem langen Hauptgebäude mit drei Stockwerken, das durch Leisten, Fensterreihen, Seitenpavillons und einer eleganten Loggia aufgelockert wurde. Die wichtigsten Zimmer der Villa sind reihenweise auf zwei Stockwerken angeordnet und öffnen sich zum prachtvollen Garten hin. Dem Kardinal war aber vor allem die Gartenanlage sehr wichtig. Dazu ließ der Kardinal das ganze Tal radikal umgestalten. Es wurde vergrößert und einige Gebäude beseitigt, um eine Ausrichtung in seiner Längsachse zu ermöglichen. Die Gärten um die Villa d'Este hatten einen starken Einfluss auf die Entwicklung der Gartengestaltung in ganz
Europa. Sie gehören zu den frühesten und schönsten der "giardini delle meraviglie".
Villa d'Este
Sehenswürdigkeit in Italien: Die Villa d'Este in Tivoli
Eine der vielen Besonderheiten der Villa ist die "Allee der hundert Brunnen". Der Ovato-Brunnen im Hanggarten bildet das wichtigste Wasserreservoir der Anlage. Über dem Brunnen erhebt sich ein künstliches Gebirge, welches von einer Pegasus-Statue dominiert wird. Die Fontana di Roma und die Rometta bilden den Gegenpol zum Tivolibrunnen. Zum imposanten Neptunbrunnen (siehe Foto) mit dem darüber liegenden Orgelbrunnen gehörte einst eine Wasserorgel, die jedoch im 18. Jahrhundert verloren ging. Sie wurde später nach dem Vorbild des alten pneumatisch-hydraulischen Funktionsprinzips wieder instandgesetzt.
Villa d'Este: Neptunbrunnen (Fontana di Nettuno)
Der Neptunbrunnen in der Villa d'Este in Tivoli
Erwähnenswert sind außerdem die innovativen und eindrucksvollen Wasserdüsen des großen Wasserfalls, die immer dann aktiviert wurden, wenn ahnungslose Besucher unter den Arkaden spazieren gingen. Am Ende zählte die Anlage über 500 Brunnen, Wasserspiele, Grotten und künstlich angelegte Quellen. Die Villa d'Este mit ihrer meisterhaften Gartenanlage wurde im Jahr 2001 auf die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO gesetzt. Der Besuch dieser zauberhaften Parkanlage, welche eine der schönsten
Sehenswürdigkeiten in Italien ist, hat noch bis heute jeden Besucher in Erstaunen versetzt.
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