Dom und schiefer Turm von Pisa
Die Stadt Pisa in Italien, welche einst eine Hafenstadt und eine der vier reichsten italienischen Stadtrepubliken war, verfügt über zwei der berühmtesten Bauwerke der Welt, die seit dem Jahr 1987 zum Weltkulturerbe der UNESCO gehören. Der Dom und der Campanile (der schiefe Turm von Pisa) sind Meisterwerke der mittelalterlichen Architektur und haben die Baukunst des mittelalterlichen Italiens wesentlich geprägt. Die Arbeiten am riesigen Dom begannen im Jahr 1064 und zogen sich bis ins 12. Jahrhundert hin.
Der Dom Santa Maria Assunta, erbaut aus Marmor und Stein, hat den Grundriss eines lateinischen Kreuzes, besteht aus fünf Schiffen und gilt als bestes Beispiel der Pisaner Romanik. Er steht auf der Piazza del Duomo, auf der sich auch der schiefe Turm befindet. Der Dom wurde bereits im Jahr 1118 von Papst Gelasius II. eingeweiht, obwohl er zu diesem Zeitpunkt noch unvollendet war. Die sechseckige Kanzel wurde erst im 13. Jahrhundert gefertigt und ist ein Werk von Giovanni Pisano. Die Stützen sind zum Teil viereckig und tragen verschiedene Allegorien, unter anderem den Erzengel Michael und den antiken Helden Herkules. Die neun Reliefplatten wurden jeweils mit Propheten- und Heiligenfiguren verziert und mit einem Gesims, auf dem ein Lesepult in Gestalt eines Adlers liegt, umfasst. Das Mosaik wurde im Jahr 1302 vollendet und stellt den Thronenden Christus in Gesellschaft von Maria und Johannes dar. Die riesige Bronzelampe im Dom ist ein Werk von Possenti da Pietrasanta. Ihr Schwingen soll Galileo zur Entdeckung der Pendelgesetzte inspiriert haben. Bei einem Brand im Jahr 1595 wurde im Innenraum des Doms vieles zerstört. Er wurde danach aufwendig Restauriert und zudem mit einer vergoldeten Kassettendecke ausgestattet.
Kathedrale und schiefer Turm von Pisa
Blick auf den Dom und den schiefen Turm von Pisa in Italien
Der Campanile, "schiefe Turm", ist das Wahrzeichen der Stadt Pisa und war als freistehender Glockenturm für den Dom geplant. Der 55 Meter hohe Turm mit einem Durchmesser von 12 Meter besteht aus etwa 14.000 Tonnen weißem Marmor und beherbergt sieben Glocken. Unmittelbar nach dem Baubeginn im Jahr 1173 begann sich der Turm, aufgrund eines Bruches, zu neigen. Die anderen Stockwerke wurden dann schräg gebaut, um die Schieflage auszugleichen. Wegen der Kriegswirren blieb er fast 200 Jahre lang unvollendet. Im Jahr 1372 konnte dann auch die Glockenstube des schiefen Turms von Pisa vollendet werden.
Schiefer Turm von Pisa
Blick auf den Schiefen Turm von Pisa
Dass der Schiefe Turm von Pisa noch steht, wird oft als ein Wunder bezeichnet. Das Denkmal ist immer noch geneigt, aber heute ca. 30 Zentimeter "gerader" als vor Beginn der aufwendigen Rettungsarbeiten. Nach neusten Einschätzungen könnte der Turm noch die nächsten 300 Jahre überstehen. Mit einem grandiosen Fest zu Ehren des Schutzpatrons der Stadt in Italien wurde der Campanile am 16.06.2001 wiedereröffnet. Seitdem können Besucher aus aller Welt erneut die Stufen emporsteigen und die schöne Aussicht von der Spitze des "schiefen Turms" genießen.
Dom von Pisa
Blick auf die Kathedrale von Pisa
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