Kathedrale von Roskilde
Die Kathedrale von Roskilde, welche sich auf der dänischen Insel Seeland befindet, wurde zwischen dem 12.und 13. Jahrhundert errichtet, war die erste gotische Backsteinkathedrale Skandinaviens und ist heute eine beeindruckende Sehenswürdigkeit in Dänemark. Sie wurde zum Vorbild vieler anderer gotischen Kirchen in Nordeuropa und spiegelt auf diese Weise die Entwicklung der europäischen Sakralarchitektur wieder.
Ursprünglich wurde die Kathedrale im romanischen Stil begonnen. Nachdem jedoch die Osthälfte fertig gestellt war, wurde der Rest, vor allem der Chor, unter gotischem Einfluss beendet. Das Querschiff wurde weiter nach hinten verlagert, mehrere Kapellen wurden innerhalb der Kirche erbaut und die für den Chor geplanten Türme wurden ans westliche Ende verlegt. Im Jahr 1275 waren die Arbeiten zum größten Teil abgeschlossen, abgesehen vom Nordturm, welcher erst zum Ende des 14.Jahrhunderts vollendet wurde. Die Kapellen waren diversen Heiligen gewidmet, die dann aber später durch Grabkapellen ersetzt wurden und der dänischen Königsfamilie seit dem 15. Jahrhundert als Mausoleum dienten. Da die Kathedrale nicht nur den Königen als Grabstätte diente, befinden sich in der Krypta weitere Gräber. Zudem ist der Boden mit Hunderten Grabplatten bedeckt. Weitere Vorhallen und Kapellen kamen mit Ende des 19.Jahrhunderts hinzu. Bedauerlicherweise verschwand ein großer Teil der mittelalterlichen Ausstattung der Kathedrale mit der Reformation oder wurde auf einer berüchtigten Auktion im Jahr 1806 verkauft. Das historisch wertvollste verbliebende Stück ist das Retabel, ein Meisterwerk dänischer Sakralkunst, welches etwa auf das Jahr 1560 zurückgeht und in detailreicher Schnitzerei Szenen aus Jesu Kindheit zeigt.
Kathedrale von Roskilde
Sehenswürdigkeiten in Dänemark: Die Kathedrale von Roskilde
Der gewölbte dreischiffige Dom verfügt über zahlreiche Nebengebäude, wie beispielsweise der Glücksburger Kapelle, der Sankt Andreas-Kapelle oder der Dreikönigskapelle, die ausschließlich als Grabkapellen dienten. In einem weiteren Bau außerhalb des Doms befindet sich die Grabstätte Frederiks IX. In der Kathedrale befinden sich Gräber von über 35 Königen und Königinnen. Selbst Margarethe I., die ursprünglich in der Kirche von Sorø ihre letzte Ruhestätte fand, wurde im Jahre 1413 nach Roskilde überführt. Im Dänisch-Schwedischen Krieg wurde ihr Grab allerdings zerstört. Eine Besonderheit im Inneren der Kirche ist die sogenannte Königssäule, auf der die Körpergrößen verschiedener Könige eingetragen wurden. Aber auch die Uhr, an der stündlich 1.500 mechanisch betriebene Figuren ein kleines Programm aufführen, ist ein kleines Highlight.
Eine der ersten Grabkapellen war die vom Oldenburger König Christian I., welche er für sich und seine Nachfahren errichten ließ. Diese wurde aber erst nach der Reformation als Begräbnisstätte genutzt. Christian III. und Friedrich II. ließen sich sogar im Gegensatz zu ihren Vorfahren gewaltige, prunkvolle Mausoleen im Stil der Renaissance errichten. Bis heute ist es für die jeweiligen Könige ein großes Privileg im Dom zu Roskilde begraben zu werden. Im Jahr 1995 wurde der Dom zu Roskilde in Dänemark von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.
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